Stabilität oder Nachhaltigkeit: Warum nicht beides?

29. November 2022
Die Mikrochip-Knappheit übt weiterhin Druck auf die Lieferkette der Fertigungsindustrie aus.

Mit einigen wenigen Veränderungen in ihren Prozessen können Unternehmen ihre Lieferketten nachhaltiger und stabiler gestalten. So sind sie in Zukunft besser gerüstet, um ökologische und wirtschaftliche Risiken zu erkennen und zu vermeiden.

Störungen in der Lieferkette sind noch immer an der Tagesordnung – und Produktionsunternehmen suchen dringend nach neuen Lösungsansätzen und Konzepten, um ihre Lieferketten resilienter zu machen und eine bessere Übersicht über die Vielzahl ihrer Lieferverträge zu bekommen.

Das führt dazu, dass sie die Nachfrage nach Bauteilen nicht einschätzen oder nicht nachvollziehen können, ob die erwartete Lieferung rechtzeitig eintrifft. Hinzu kommt die unsichere weltpolitische Lage – und wir müssen davon ausgehen, dass diese Herausforderungen uns noch eine Weile begleiten werden.

Schaffen Sie stabile Partnerschaften

Doch so lange können Unternehmen nicht warten. Sie sollten ihre Lieferketten jetzt nachhaltiger, grüner und sozial verträglicher machen. Denn: Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen (ESG) gewinnen immer mehr an Bedeutung. Die strengeren Vorschriften, die mit ihnen einhergehen, bauen zusätzlichen Druck auf. Aber sie können genauso gut als Chance gesehen werden, um das Lieferkettenmanagement strategisch neu zu denken.

Der Schlüssel für mehr Nachhaltigkeit in der Lieferkette liegt vor allem in der Transparenz. Kunden und Investoren erwarten, dass Unternehmen Informationen über die von ihnen bezogenen Produkte offenlegen. Nur so können sie sicher sein, dass die sozialen und ökologischen Standards entlang der gesamten Lieferkette eingehalten werden. Dies gilt auch für die Prüfung von Qualität und Herkunft der verwendeten Rohstoffe und Produkte.

Was können Sie jetzt tun?

Wir bei SI Trading empfehlen unseren Kunden, ein Ökosystem aus verlässlichen Partnern und Lieferanten aufzubauen. So können Unternehmen ihren Betrieb trotz Störungen in der Lieferkette aufrechterhalten und zugleich zukunftssichere Lieferketten durch bereichsübergreifende Integration und Zusammenarbeit aufbauen.

Lieferketten verursachen 60 % der weltweiten Emissionen.
Quelle: World Economic Forum 2021

Machen Sie Daten nutzbar

Auch die Einführung neuer Technologien führt nachweislich dazu, dass Unternehmen ökosystemorientiert denken und ihre Lieferketten nachhaltiger gestalten. Innovationen im Lieferkettenmanagement, insbesondere bei der Sammlung und dem Austausch von Daten, erleben derzeit einen Boom. Immer mehr Lösungen kommen auf den Markt, die eine Optimierung der gesamten Lieferkette versprechen. So auch das Tracking-System von SI Trading: Ähnlich wie beim Tracking von Fahrzeugen, kann die Lieferketten-Software ungenutzte Einblicke in Produktionsanlagen, die Bestandslogistik und das Asset Management liefern. Die Verantwortlichen können damit schnellere und fundiertere Entscheidungen treffen.

Unternehmen sollten auf eine Supply-Chain-Plattform mit einer Corporate-Responsibility-Lösung setzen. Durch zentralisierte Berichterstellung und Daten nimmt sie Zulieferer, Hersteller, Logistik und andere Stakeholder entlang der Lieferkette stärker in die Verantwortung. Darüber hinaus können KI-basierte Anwendungen Abläufe weiter automatisieren, die Entscheidungsfindung beschleunigen und menschliche Fehler vermeiden.

Für die digitale Transformation ist die Bewertung bestehender Lieferanten entscheidend. Damit die Bedürfnisse aller Stakeholder erfüllt werden, muss im Anschluss eine digitale Strategie mit festen, gemeinsamen Zielen beschlossen werden. Danach ist es Zeit für Investitionen.

Setzen Sie auf Kreislaufwirtschaft

Mithilfe digitaler Lösungen für das Lieferkettenmanagement ist der Umstieg auf ein zirkuläres Geschäftsmodell für kleine wie große Unternehmen schon heute möglich. Ein aktuelles Beispiel ist der sächsiche Rohstoffverarbeiter LuxChemtech. Das Start-up hat kürzlich eine Technologie entwickelt, um wichtige Halbleitermaterialien so zu recyceln, dass sie in der Produktion wiederverwendet werden können. Für viele Supply-Chain-Verantwortliche klingt das noch nach Zukunftsmusik. Doch die steigende Anzahl und der Erfolg derartiger Projekte zeigt: Wollen Unternehmen zukunftsfähig bleiben, müssen sie ihre Lieferketten mittelfristig auf die Kreislaufwirtschaft umstellen.

Damit diese Transformation gelingt, müssen Unternehmen alle Stakeholder im Ökosystem ins Boot holen. Zwar können Betriebe selbstständig digital werden, für den Umstieg auf Kreislaufwirtschaft brauchen sie aber die geeigneten Partner an ihrer Seite. Denn die Thematik ist komplex und erfordert die Mitarbeit vieler Akteure.

Suchen Sie nach weiteren Möglichkeiten

Unternehmen, die nachhaltigere und stabilere Lieferketten aufbauen wollen, müssen sich nicht auf die in diesem Artikel genannten Maßnahmen beschränken. Vielmehr haben sie die Möglichkeit, Nachhaltigkeit in alle ihre Prozesse zu integrieren und zu einer grüneren Zukunft beizutragen. In den kommenden Monaten werden wir weitere nachhaltige Lösungen für die Lieferkette vorstellen.